Sehr geehrte Mitbürgerinnen, sehr geehrte Mitbürger,

es ist VOLKSTRAUERTAG in Deutschland und das Ende des 2. Weltkrieges jährt sich zum 64. mal.
64 Jahre Frieden ? In unseren Breiten von Zentraleuropa ja ! Viele von uns kennen die Schrecken des Krieges nicht aus eigener Erfahrung, allenfalls aus Funk und Fernsehen.
Und doch haben wir uns auch in diesem Jahr heute hier eingefunden, um der Millionen von Toten aller Kriege zu gedenken und ebenso wichtig zum Frieden zu mahnen.Täglich erreichen uns Meldungen aus Afghanistan, wir müssen erfahren, dass unsere Landsleute dort unter kriegsähnlichen Verhältnissen Dienst für Frieden und Völkerverständigung tun, wo sich viele fragen, was wir dort mit unseren Soldaten zu suchen haben. Und dennoch erscheint der Einsatz der Bundeswehr ohne Alternative zu sein. Die Welt ist klein geworden, Unruhen und Terrorismus in weiten Teilen unseres Globus gefährden auch unsere heile Welt in Mitteleuropa.Gleichwohl ist es richtig, jeden Einsatz unserer Soldaten, im Zivilleben genauso Sohn, Tochter, Vater oder Mutter wie die übrige Bevölkerung, zu hinterfragen. Denn eine noch so feierlich und respektvoll durchgeführte Trauerfeier für getötete Soldaten, mit oder ohne Staatsführung ersetzt nicht die Unversehrtheit jedes Einzelnen von ihnen. Krieg und Gewalt sind keine Lösung, sie fördern wieder neue Gewalt.

Und so hoffe ich mit uns allen, dass unser jetzt schon so lange währende Frieden eines Tages eine Vorbildfunktion für die übrige Welt einnehmen kann. Vor zwanzig Jahren fiel die Mauer und nicht nur ein Volk konnte hierdurch wieder vereinigt werden. Ein ganzer Kontinent hat sich gewandelt vom kalten Krieg hin zu Völkerverständigung und guten Beziehungen auf allen Ebenen. Dieses sollte ausreichen, dieses historisch so bedeutsame Ereignis zu feiern und nicht nach Rückkehr zur Mauer zu rufen. Hoffen wir, dass die Welt hier auch einmal von uns lernt und der Frieden in Freiheit auf allen Fahnen dieser Welt geschrieben und der Krieg ein für allemal geächtet wird.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit sowie Pastor Gärtner, dem Posaunenchor und dem MGV Liederfreund für die Gestaltung des Gedenkgottesdienstes sowie dem Lipperlandorchester , der Feuerwehr und den erschienenen Vereinsmitgliedern für die Gestaltung und Anteilnahme an der Gedenkfeier.Zur Mahnung zum Frieden, voller Ehrfurcht vor den Toten und deren Angehörigen, aber auch in Dankbarkeit, schon über 60 Jahre in diesem Raum der Erde in Frieden gelebt zu haben, legen wir nun die Kränze nieder, womit die Gedenkfeier endet.

Ich danke Ihnen!